Multiplex Xeno mit Impeller-Aufsatz
Datum: Wednesday 02 June 2010 15:34:47
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Multiplex Xeno mit Impeller-Aufsatz

Autor: Hartmut Wagener

Der Multiplex Xeno wird schon recht günstig angeboten. Es ist ein Schaum-Nurflügler aus dem für Multiplex üblichen Elapor. Er kann als reiner Segler gebaut werden, aber auch mit Motorantrieb ausgestattet werden. Multiplex bietet hier zwei verschiedene Antriebssets an.

Der Xeno ist als ein Klapp-Nurflügler konzipiert, man kann Ihn zum Transport recht einfach zusammenklappen, dann passt er in den ebenfalls erwerbbaren Rucksack. Im hinteren Bereichs der Flügel ist erkennbar, wie die Motoraufsätze von Multiplex den Motorträger aufnehmen.

Leider werden die Antriebssätze von Multiplex nicht so günstig angeboten wie der Preis des reinen Fliegers erwarten ließe. Auch ist der Aufbau etwas kompliziert und hat schon zu einigen Defekten geführt, die letztendlich in der Entwicklung einer neuen Fernwelle geendet haben, die die alte Kohlefaser-Fernwelle ersetzt. Auch muss die Front-Haube beim Motorbetrieb ausgetauscht werden und hat dann mehr Platz für Elektronik und Akku.

Will man den Xeno ohne die bezahlte Hilfe von Multiplex motorisieren, so muss man einen Motorträger bauen, der genau wie das Original in die Tragfläche eingelegt werden kann und durch die Tragflächen gehalten wird.

Durch Einscannen der Tragfläche und Einbinden ins CAD-Programm konnte ein Motorträger konstruiert werden, der sich wie ein Multiplex-Teil ins Konzept fügt.


Eingescannte Wurzel der Xeno-Fläche


CAD-Zeichnung des Impeller-Trägers

Dieser Träger kann nun als PDF geladen und ausgedruckt werden. Man klebt einen Ausschnitt dieses Blattes dann auf ein genügend großes Stück Sperrholz von der Stärke 2mm und sägt den Spant anhand der Konturen des Ausdrucks aus. Ich habe als fauler Mensch hier einen Dremel mit einer Trennscheibe benutzt, man kann natürlich auch eine Laubsäge benutzen. Bei der Motorisierung habe ich mich für einen Elektro-Impeller entschieden, denn es muss nicht immer das Konventionelle sein. Als Impeller habe ich ein bei E-bay angebotenes 64mm-Komplettset eingekauft. Das Set wird für ca. 15 Euro mit Fracht aus China versendet, es werkelt ein Außenläufer mit 4500 Umdrehungen pro Volt da drin. Als Regler setze ich einen 30A-Regler ein, der ist aber ganz knapp an der Grenze, ein 40A-Regler wäre evtl. empfehlenswert.


Der fertige Impeller Aufsatz

Der Impeller wird in einen gereinigten Schmand oder Joghurt-Becher eingeklebt, vorher wird am Becher aber der Boden abgesägt. Evtl. muss man beim Becher etwas feilen, damit der Impeller da rein passt. Den Impeller habe ich mit einer Heissklebe-Pistole verklebt.

Den Schmand-Becher habe ich am Motorträger mit Sekundenkleber befestigt, danach die Naht von beiden Seiten noch mit der Heissklebepistole verstärkt.

Der Impeller selbst wird mit einem Kabelbinder am Motorträger befestigt, dafür muss in den Motorträger ein Loch gebohrt werden, durch den der Kabelbinder passt. Den Kabelbinder habe ich mit Sekundenkleber zusätzlich am Impeller fixiert. Im vorderen Träger-Bereich muss ein 5mm-Bolzen eingebracht werden, der den Träger in der Xeno-Fläche fixiert. Hier habe ich 5mm-Rundmaterial aus Buchenholz benutzt, das Loch in den Träger habe ich so klein gemacht, dass der Bolzen ohne Kleber fest im Träger sitzt. Die Enden kann man mit einem Schleifstein oder einer Feile anschärfen, so dass die Löcher in der Xeno-Fläche besser getroffen werden. Im hinteren Bereich muss nicht unbedingt ein Bolzen eingebracht werden.

Bei mir hält der Träger auch ohne, ansonsten sollte man einen dünneren Bolzen aus z.B. Holz-Schaschlik-Spieß fertigen, denn ein zu großes Loch macht den Träger hier sehr empfindlich. De Regler noch fix per Kabelbinder am Träger fixiert, schon ist der Aufsatz fertig. nter der kleinen Haube des Xeno findet ein Akku von 2200mAh mit drei Zellen Platz, aber wirklich nur sehr, sehr knapp. Da die Haube ein tragendes Element der Klapp-Fläche ist, muss hier sehr darauf geachtet werden, dass vor dem Flug die Haube vorne astrein geschlossen ist, die Verriegelungen müssen getestet werden, denn eine verlorene Haube kann auch zu einem zusammenklappenden Flügel führen.


Der Impeller auf dem Xeno, es kann losgehen


So liegt der Akku im Xeno, die Haube geht zu aber an den Seiten steht sie etwas hoch.

Fazit

Der Umbau mit einem Impeller-Antrieb lohnt auf alle Fälle, denn der Vogel geht damit sehr gut ab. Er wird zwar nicht so schnell wie ein kleinerer Impeller-Jet gleicher Motorisierung, aber es macht echt Spaß. Die Steigleistung ist auch nicht schlecht, aber mit einem schubstarken Propeller-Antrieb nicht zu vergleichen.

Die Segelleistungen scheinen durch den Impeller, selbst wenn der Rotor leicht mitdreht, kaum beeinflusst zu werden.

Natürlich habe ich auch einen Motorträger für einen herkömmlichen Propeller-Betrieb, man kann ja den Antrieb sehr schnell austauschen und sich so entscheiden, ob man schnell nach oben oder eher jetmäßig rumjagen will…

Video

http://www.youtube.com/watch?v=cdgRkRukfC0

 

Bild-Impressionen

Autor Hartmut Wagener
Fotograf & Grafik Hartmut Wagener
Urheberrrecht

Alle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht bei Hartmut Wagener

Realisiert Juni 2010






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