Swiss Lama von BMI
Ein Erfahrungsbericht
Die technische Umsetzung der Swiss Lama bezüglich der Mechanik und Anlenkung der unteren Rotorblätter, sind identisch mit dem Apache Ah-64 von Carson. Die Mechanik der einklappbaren Rotorblätter entspricht ebenso der gleichen technischen Konzeption. Bei beiden Koaxial-Helis sind die Fliehgewichte der Stabilisierungsstange verschraubt und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit vor der ersten Inbetriebnahme. Die Fliehgewichte müssen unbedingt mit Sekundenkleber oder Schraubenfest fixiert werden, da sich die verschraubten Fliehgewichte im Flug lösen können und zum Geschoß werden.
Der Heckrotor ...
Optik
Man muss diesen kleinen roten Koaxial-Heli alleine schon wegen seiner Optik lieben. Die Seitenwände des Rumpfes sind in den Farben weiß und rot gehalten. Kleine rote Sterne sind in der weißen Rumpfhälfte platziert, ebenso sind weiße Sterne in der roten Hälfte verteilt. Der Schriftzug „Lama“ ist in der Cockpithaube auf beiden Seiten ausgestanzt. Die Flugantenne ist in einem Kunststoffschlauch durchgezogen worden, dieser Kunststoffschlauch kann im Landegestell in einer Kerbe fixiert werden, ebenso lassen sich das Akkuanschlusskabel in einer weiteren Kerbe ebenso fixieren. Dies ermöglicht einen problemlosen Flug, ohne das ein Kabel beim Start oder bei der Landung hindert. Am Ende des Heckauslegers befindet sich die dreiblättrige Heckrotor-Attrappe. Die Akkuaufnahme ist einfach sehr gut umgesetzt, der Flugakku ist in wenigen Sekunden im Akkugestell unter dem Rumpf platziert und hat einen festen Halt.
Die Swiss Lama ist mit einklappbaren Rotorblätter ausgestattet.
Erstflug
Beim Erstflug werden die extrem guten Schwebeflugeigenschaft der Swiss Lama deutlich. Die Mechanik läuft wie ein gut geöltes Uhrwerk ab, das Motorengeräusch ist im Vergleich anderer Koaxial-Helis deutlich leiser. Sobald die Swiss Lama ausgetrimmt ist, steht dieser Koaxial-Heli förmlich an einer Stelle in der Luft.
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Lässt der geübte Pilot die Steuerknüppel los, bewegt sich dieser Micro-Heli nicht von der Stelle.
Nur durch die Steuerung der Gasvorgabe kann ich die Swiss Lama in meiner rechten Hand landen und wieder starten lassen. Ob schnelle Drehungen, Rückwärtsflug im Kreis oder Zielpunktlandungen, die Swiss Lama absolviert alle Flugmanöver mit Bravur. Als einziges feststellbares Manko fällt mir der zu geringe Ausschlag für die Nickfunktion auf. Bei voller Nickvorgabe kommt die Swiss Lama nur spärlich beim Vorwärtsflug von der Stelle.
Extreme Punktlandung
Punktlandungen gehören zum normalen Testvorgang zu einem jeden Koaxial-Heli. In der leichtesten Variante werden am Boden einer Sporthalle mehrere Haltepunkte markiert oder entsprechende Landeflächen verteilt. Anschließend werden alle Haltepunkte abgeflogen, d.h. kurzes Aufsetzen und Neustart zum nächsten Punkt. Um die guten Flugeigenschaften eines Koaxial-Heli unter Beweis zu stellen, wird die Punktlandung auf einer erhöhten kleinen Fläche zu einem echten Nervenkitzel.
Die Swiss Lama soll auf einer Fläche von 16 x 19 cm starten und landen und dies unter erschwerten Bedingungen. Die kleine Landefläche aus gelochtem Aluminiumblech wird in eine spezielle Halterung geschraubt, selbige wird auf ein handelsübliches Stativ montiert. Die Startplattform befindet sich nach der vollständigen Montage in einer Höhe von 1,75 m. Aus dieser Höhe soll die Swiss Lama mehrmals starten und wieder landen und dies im Außenbereich bei leichtem Wind.
Die Swiss Lama wird ruckartig gestartet, um ein Verschieben oder eine Drehung auf der Landefläche direkt zu vermeiden. Nach einem Rundflug wird die Swiss Lama gegen den Wind wieder zur Landefläche dirigiert. Die kleine Landefläche ermöglicht nur ein direktes Aufsetzen, der Heli muss bei der ersten Berührung exakt platziert sein.
Nicht jeder Versuch will gleich gelingen, aber dennoch lässt sich die Swiss Lama für einen geübten Piloten auf der kleinen Fläche absetzen und wieder starten. Die Gefahr des Abkippens des Micro-Heli an der Kante der Landefläche ist nicht unerheblich, eine hohe Konzentration und eine ruhige Hand ist notwendig. Gerade bei leichtem Wind ist dieses Manöver für einen Koaxial-Heli und seinem Piloten eine echte Herausforderung.
Was zeigt uns dieser Test? Micro-Helis sind auch weit außerhalb ihrer technischen Konzipierung noch einsetzbar, auch wenn dieser Test den Rahmen und die Mindestanforderungen an einen Microheli bei weitem übertrifft.
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Die Stubenflieger können weit mehr, als man es ihnen zutrauen würde. Alle Manöver, die ich im Rahmen von Testflügen bei Koaxial-Helis anwende, übersteigen den normalen Rahmen und sind nicht bedenkenlos ungefährlich, somit auch nicht zur Nachahmung empfohlen.
Die Swiss Lama lässt sich für mich so genau und ruhig steuern, dass ich diese in meiner rechten Hand landen und starten lassen kann.
Gesamtbeurteilung
Die Swiss Lama von BMI braucht sich in der Gesamtmasse der Koaxial-Helis nicht zu verstecken, man muss diese sogar wegen ihrer erstklassigen Flugeigenschaften ganz vorne einordnen. Dieser Micro-Heli überzeugt mit einer enorm guten Laufkultur der Antriebseinheit, kein anderer Mico-Heli schnurrt so leise vor sich hin. Die Optik und das Gesamtpaket sind sehr gut abgestimmt.
Mit einem Testurteil möchte ich meinen Erfahrungsbericht nicht abschließen, weil die Swiss Lama durch die aufgedrehten Fliehgewichte an der Stabilisierungsstange den Testmodus nicht erfüllt. Dennoch kann ich durch die vielen Probeflüge dem Modell ein sehr gutes Zeugnis für die Flugeigenschaften aussprechen, die Swiss Lama lässt sich extrem gut zu einem Ziel ansteuern und verfügt über eine perfekte Schwebeflugeigenschaft.
Eine Akkuspannungsüberwachung mittels blinkender LED-Leuchte und eine elektronische Motorsicherung sind leider in diesem Modell noch nicht umgesetzt. Die Ersatzteilbeschaffung für die Swiss Lama ist über das Internet nicht immer von Erfolg gekrönt, eine direkte Bestellung über die Internetseiten von BMI ist nicht möglich.
Nachfolgend zwei Videobeiträge zur Swiss Lama ...
Das Flugvideo
Punktlandungen mit der Swiss Lama
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