Racing Micro Magic
Graupner brachte im Jahr 1998 die Micro Magic heraus, die sich schnell einer großen Beliebtheit erfreute, da sie einerseits mit 530 mm Rumpflänge äußerst kompakt ist, aber auf der anderen Seite erstaunlich gute Segeleigenschaften bereithält. Recht bald etablierte sich das Boot dann auch als eigene Regatta-Klasse mit eigenem Regelwerk und internationalen sowie nationalen Meisterschaften und wurde im Zuge dessen von vielen Seglern weiterentwickelt und getunt, was auch der Firma Graupner nicht entgangen ist und die nun die häufigsten Tuning- und Veränderungsmaßnahmen zusammengefasst hat und in einer neuen Version der Micro Magic bereithält. Um sich auch optisch von der Standard-MM abzusetzen bekam das Boot einen steileren Steven spendiert sowie ein abgeschrägtes Heck und erinnert damit an moderne Regatta-Boote. Technische Änderungen sind zunächst einmal ein verschiebbarer Kiel, der in einem Baukastenboot wohl einmalig ist. Auch ist sowohl der Kiel als auch das Ruder etwas schlanker ausgefallen und das Ballastgewicht ein wenig in die Länge gezogen worden.
Über Wasser fallen zunächst einmal die neuen Segel aus sehr leichtem und formstabilem Gewebe, sowie der Mast und die Bäume aus Kohlefaser auf. Die Ruderanlenkung wurde ebenfalls überarbeitet. Statt einem Stahldraht übernehmen jetzt Seile absolut spielfrei diesen Part. Der Zusammenbau geht schnell und problemlos von Statten, alle Holzteile sind sauber ausgelasert und nur noch mit dünnen Stegen mit dem Brettchen verbunden, die man mit einem scharfen Messer durchtrennen muss. Beachten muss man bei der Montage, dass die Servoträger, die die Kieltasche umgeben, nicht zu stramm sitzen dürfen, sonst lässt sich der Kiel hinterher nur sehr schwer einstecken. |
Des Weiteren ist zu beachten, dass man bei dem Aufkleben von Holzteilen, die später mal ein Loch verstärken sollen, zunächst mit einem Messer den ABS-Punkt wegschneidet, der die Bohrung markiert, um eine saubere Auflage zu erhalten. Geändert gegenüber der Bauanleitung habe ich die Montage des Großbaums, der soll eigentlich mit dem Niederdrücker nach oben und damit recht schräg aufgehängt werden, was mir aber nicht gefallen hat und ich somit das Spannschloss nach unten gedreht habe, wie man es gewohnt ist. Noch zu erwähnen ist, dass Graupner den Einbau eines Haubenverschlusses empfiehlt und dazu auch Bauteile beilegt, aber in der Anleitung nicht erwähnt wie diese zu verwenden sind.
Zum Finish habe ich einen Teil der beigefügten Aufkleber verwendet, was schnell und unkompliziert geht. Jetzt aber genug vom Bau, ab in’s Wasser damit. Schnell noch in der Regentonne prüfen ob alles dicht ist und dann steht die Jungfernfahrt an. Die Segeleigenschaft sind problemlos, das Schiff ist erwartungsgemäß sehr agil auf dem Wasser und möchte immer ein wenig gesteuert werden.
In Böen luvt das Schiff mehr oder weniger stark an, das lässt sich gut über die Kielposition beeinflussen (je weiter hinten desto weniger). So lässt sich das Boot über Kiel und Segel prima den jeweiligen Wetterverhältnissen anpassen. Die racing Micro Magic nimmt sehr gut Fahrt auf, auch schon bei recht wenig Wind, die Segel stehen dank der drei Segellatten prima und öffnen sich auch schon bei der leichtesten Brise. Eine Erprobung bei stärkerem Wind und ein wenig Wellen steht noch aus, allerdings verspricht das Verhalten in kräftigeren Böen auch da schon eine Menge Spaß. Insgesamt ist Graupner mit der racing Micro Magic ein guter Wurf gelungen, der Zusammenbau macht Spaß, das Segelverhalten ist prima und sie sieht auch noch sehr hübsch aus. |