Es sind bis auf das Entfernen der üblichen Spritzgussreste an den Kunststoffteilen und das Abrunden der scharfen Chassiskanten mittels Dremel und Schlüsselfeilen keine Nachbearbeitungen notwendig.
Dem Schleifen und dem anschließenden Versiegeln des Chassis und allen anderen Carbonteilen mit Sekundenkleber sollte man allerdings ein wenig Zeit widmen, da die Kanten der gefrästen Teile naturgemäß recht scharfkantig sind. Neben der Verletzungsgefahr reduziert man auch das Risiko, dass die Carbonschichten sich bei intensiverem Feindkontakt voneinander lösen und die teueren Teile so zerbrechen können. Die Ausfräsungen für die Akkus sollten von oben mit einer Feile soweit angeschrägt werden, das die Akkus an der Unterseite bündig mit dem Chassis abschließen. Dies sorgt zum einen für einen besseren Sitz der Zellen und senkt zum anderen den Fahrzeugschwerpunkt. Die Passgenauigkeit aller Teile ist ausgezeichnet, so dass sich beispielsweise die Querlenker extrem leichtgängig und spielfrei in ihren Trägern bewegen.
Der TRF war nach einem langen Abend komplett montiert. Nachdem die Fernsteuerung mit zugehöriger Elektronik eingebaut war, galt es nun noch eine standesgemäße Lackierung auf die Karosserie (Mazda Speed 6 von Protoform) aufzubringen, bevor es zum ersten Test gehen konnte.
Tracktest
Ausgerüstet mit dem kurzen Futaba-9550-Servo, einem LRP SPHERE COMPETITION TC SPEC Brushless Regler, einem 6,5 Turns Brushlessmotor von CS Electronic, 6 Zellen 4200er von CS Electronic und Sorex 28R Reifen ging es dann zum ersten Rollout auf die feste Indoorstrecke der Interessengemeinschaft Burnout RC in Geretsried (www.burnout-rc.de). Die Strecke besteht aus Nadelfilzteppich mit Streckenbegrenzungen aus Holz. Als Setup wurden vorne 0 Grad und hinten 3 Grad Vorspur gewählt, der Sturz auf vorne 1,5 Grad und hinten 2 Grad eingestellt. Die Dämpfer erhielten vorne eine Füllung mit dem blauen, hinten mit dem grünen Tamiya Medium Öl. Die Wahl der Federn fiel vorne auf die weißen, hinten auf die blauen Tuning-Federn. Als Aufhängungspunkte für die Dämpfer kam die Position aus der Bauanleitung zum Tragen.
Die ersten Runden galten dem Einstellen von Geradeauslauf und Lenkausschlag um daraufhin zum ersten Mal richtig Gas zu geben. Das Fahrzeug ließ sich mit einer unglaublichen Präzision um den Kurs steuern. Das Fahrverhalten ist neutral und jederzeit beherrschbar. Im weiteren Verlauf wurden noch einige Veränderungen am Fahrwerk vorgenommen. Der Nachfolger des Weltmeisterautos ließ jede Veränderung spüren, ohne dabei übertrieben zu reagieren.
Eine Inspektion nach 2 Testwochenenden (+/-50 Akkus) zeigte keine größeren Beschädigungen am Fahrzeug. Lediglich die vorderen 44 mm Aluminium Kardans wurden während des Tests gegen die 46 mm Stahl Kardans des Tamiya TA-05 gewechselt, da sie den Belastungen des Brushlessmotors einfach nicht standhielten und sich schnell verbogen. Auch die Lenkstangen aus Aluminium wurden die vom X-Ray T2 aus Federstahl ausgetauscht, da sie sich zu schnell verformten. Außerdem wurden gleich am Anfang die Standard Differentialkugeln gegen Keramik-Carbid Kugeln ausgetauscht um den Belastungen des Brushless Motors besser Stand zu halten. Die 12 Kugeln haben einen Durchmesser von 3 mm, werden nicht so schnell heiß wie die Originalen und haben einen geringeren Verschleiß.
Mit dem TRF 416 ist die Zielgruppe der ambitionierten Wettbewerbsfahrer anvisiert. Die zahllosen Erfolge des Vorgängers beweisen dies anstandslos.
Durch ein ausgezeichnetes Baukastensetup und die leichte, unkritische Beherrschbarkeit des Fahrzeugs ist der Bausatz jedoch auch für Wettbewerbseinsteiger und Hobbyfahrer eine gute Alternative. Lediglich der recht hohe Preis kann bei der Kaufentscheidung abschreckend wirken.
Technische Infos zum Fahrzeug:
Länge: 346 mm
Breite: 188 mm
Antrieb: 4WD Über Zahnriemen
Freilauf an der Vorderachse
Gem. Fahrgewicht mit Personal Transponder: 1504 gr.
Interne Übersetzung: 2,0556
Verwendete Übersetzung: 8,11
Verwendete Ausstattung:
Sender: KoPropo EX10-Helios 2,4 Ghz
Empfänger: DSM 3-Kanal Micro Empfänger SR3500
Servo: Futaba S9550
Regler: LRP Sphere Competition TC Spec
Motor: 6,5 Turns Brushless von CS Electronic
Akku: 4200er von CS Electronic
Karosserie: Protoform Mazda Speed 6
Reifen: Sorex 28R
Gesamteindruck: sehr empfehlenswert!