Die Neue Kwikfly MK3 von Graupner - Alt trifft Neu
Seit Mitte 2007 ist von der Firma Graupner eine Neuauflage des in den 60er Jahren sehr erfolgreichen Modells Kwikfly erhältlich. Erstmals wurde das von Phil Kraft konstruierte Modell 1962 vorgestellt und gewann in den folgenden Jahren diverse US- und Weltmeistertitel.
Das Modell wurde bereits in den 60er Jahren von der Firma Graupner in Deutschland in verschiedenen Versionen vertrieben. Die verbreiteste Version war die Kwik Fly MK3, welche jetzt in moderner ARF Manier wieder aufgelegt wurde.
Als Antrieb wurde in den 60er Jahren ein 10 ccm 2Takt Motor empfohlen, heutzutage ist man genügsamer und empfiehlt einen Antrieb zwischen 7,5 und 9,5 ccm.
Erster Eindruck:
Der Baukasten besteht aus fertig bespanntem Rumpf, Leitwerken, Tragflächen sowie allem Zubehör um das Modell bis auf den Einbau der RC und Motorkomponenten fertigzustellen.
Zunächst wird der Baukasteninhalt überprüft und die einzelnen Bauteile begutachtet. Alle Teile sind von sehr guter Qualität. Ein schönes mehrfarbiges Dekor ist aufgebügelt, nicht nur aufgedruckt, wie bei vielen Baukästen in dieser Preisklasse. Die GFK-Haube ist sauber lackiert, umfangreiches Zubehör liegt bei. Ein Motorträger für Methanolmotoren ist bereits montiert und alle Servogestänge bereits vorgesehen. Alles ist vorbereitet für den wahlweisen Einbau eines Einzieh- oder starren Fahrwerks.
Als ich mich für den Bau des Modells entschieden habe, lag es nahe, in ein modernes, klassisches Modell auch einen modernen Antrieb einzubauen. Was wäre da passender, als ein Brushlessmotor gekoppelt mit moderner Akkutechnologie? In der heutigen Zeit unterscheiden sich die Elektroantriebe gegenüber den Methanolantireben nur noch in Lautstärke und Preis.
Von einem alten Projekt, blieb ein AXI 4120/14 übrig, der für diesen Verwendungszweck sehr gut geeignet schien. Ein kurzer Anruf bei Effektmodell bestätigte mir, dass der Antrieb gut geeignet ist. Ich bekam eine sehr ausführliche Antriebsempfehlung aller Komponenten wie Akkutyp, Regler und Luftschrauben. Zu Zeiten des schnellen Onlinehandels fast schon eine Seltenheit! Jetzt stand dem Projekt nichts mehr im Weg, also konnte der Bau beginnen.
Der Bau:
Auf Grund der Elektrifizierung und des erhöhten Platzbedarfs für die Antriebsakkus fiel die Entscheidung auf das starre Fahrwerk, um den vorgesehenen Platz für die Pneumatikkomponenten mitnutzen zu können. Der Bau des Modells gestaltet sich recht einfach. Durch die hohe Vorfertigung der Teile ist der Zusammenbau in zwei Abenden ohne Probleme zu erledigen. Lediglich die Leitwerke, das Fahrwerk sowie die Tragflächen müssen montiert werden. Wahlweise kann man die Flächen teilbar oder an einem Stück bauen. In den Tragflächenhälften sind bereits Papphülsen eingeklebt, in welche ein Alu-Rohr eingeführt wird. Der Zusammenhalt der geteilten Tragfläche wird über die 2 Nylon-Flächenschrauben gewährleistet.
Die Anleitung hat zahlreiche Illustrationen und die einzelnen Bauabschnitte werden teils sehr ausführlich beschrieben. Dennoch fehlen wichtige Bauschritte in der Dokumentation. Für den erfahrenen Modellbauer stellt dies kein Problem dar. Wenn man sich jedoch strikt an die Bauanleitung hält, bleiben einige Fragen offen und Bauteile übrig, da z.B. der Schritt in welchem die Hauptfahrwerksbeine durch Nylonlaschen gesichert werden, einfach nicht erwähnt wird. Nach dem Bau bleiben jedoch diese Laschen übrig und nach kurzem Suchen findet man auch ihren Bestimmungsort.
Im Ganzen scheint die Anleitung etwas durcheinander aufgebaut zu sein. Welche Schrauben an welche Stelle kommen und welchen Klebstoff man für welchen Zweck nutzt wird ebenfalls nicht erwähnt. Mit logischem Denken, stellt das alles keine größeren Probleme für den Bau dar, jedoch hätte sich der Hersteller hierfür etwas mehr Mühe geben können.
RC-Komponenten:
Der Einbau der RC-Komponenten gestaltet sich ebenfalls sehr einfach. In der Tragfläche befinden sich vergefertigte Servoschächte mit passenden Einbaurahmen. Darin finden die vorgeschlagenen Graupner DS8077 Digitalservos ihren Platz. Die Servokabel müssen verlängert und mit den bereits eingezogenen Schnüren durch die Fläche gezogen werden.
Der Rumpf ist ebenfalls für Standardservos des selben Typs vorgesehen und bereits mit Röhrchen für die Servogestänge bestückt. Durch das Entfallen eines Gasservos findet der Empfänger an dessen Stelle seinen Platz. Die Ruderhörner sind klassisch gehalten und müssen erst zusammengebaut werden. Die dafür in der Bedienungsanleitung erwähnte Gewindestange und Muttern sucht man vergeblich. Es wurden die wohl dafür bestimmten Kreuzschlitzschrauben und Muttern aus der Bastelkiste verwendet.
Sonniges Wetter, ein voller Lipo und kaum Wind. Es kann also losgehen. Schnell steht das Modell auf der Piiste, ein letzter Check der Ruder und mit gezogenem Höhenruder gehts ab. Nach wenigen Metern Rollen fängt das Modell an seitlich auszubrechen. Ok, also ein neuer Versuch. Beim erneuten Ausrichten des Modells ist mir ein Fehler bewusst geworden. Es ist ein 3 Bein-Fahrwerk. Bei gezogenen Höhenruder hebt sich sofort die Nase und das Bugfahrwerk steht in der Luft.
Elektrifizierung:
Bei der Elektrifizierung fiel die Wahl der Stromquelle auf einen Tanic 5S LiPo Pack mit 3600 mAh, was für die angestrebten 30-40 A sehr gut geeigenet ist. Als Regler kommt ein YGE 80 zum Einsatz. Obwohl der Regler einer der Besten seiner Klasse ist und über ein sehr gutes BEC verfügt, wurde dennoch ein Optokoppler von YGE eingesetzt, da im Modell 4 Standard Digitalservos verbaut sind. Da das Modell vorraussichtlich nicht untermotorisiert ist, sollte man Wert auf einen guten Regler legen, da er viel im Teillastbereich arbeiten wird. Der YGE ist dafür vorbildlich ausgelegt.
Als Empfängerakku dient ein 5 zelliger Eneloop Akku, der im Tankbereich plaziert wird und mit dessen Hilfe der Schwerpunkt ohne jegliches Blei zu erreichen ist.
Wartungsluke:
Der Rumpf hat im Bereich hinter dem Bugfahrwerk eine Aussparung, welche eigentlich für das Bugfahrwerk im eingeklappten Zustand gedacht ist.