Im Test - CFG-Airbeast von Carson
Auf der diesjährigen Faszination Modellbau 2008 in Sinsheim wurde der CFG-Airbeast am Messestand von Carson erstmalig einem breiten Publikum vorgestellt. Neben dem neuen BIG EC-135 "Air Zermatt", der zweite Koaxial-Heli, der ausgiebig am Messestand vor geflogen wurde.
Optik
Grundlage und Vorbild für die Konstruktion zum CFG-Airbeast war wieder einmal eine Lama. Der markante Heckausleger, die typische Cockpitform und der 3-Blatt-Rotor sind unverkennbar. Und dennoch präsentiert sich dieser Microheli in einem modernen Design und Outfit. Fast das gesamte Modell glänzt in einer schwarzen Farbgebung, wobei die Cockpithaube mit zusätzlichen Dekorelementen versehen ist. Die somit undurchsichtige Cockpithaube gibt keinen Blick auf die 4-in-1 Einheit frei. Auf der oberen Cockpithülle befinden sich sechs kleinere Aussparungen zur Kühlung der Bordelektronik. Ein weiteres Lüftungsloch an der rechten Seite ermöglicht den Zirkulationsfluss der einströmenden Kühlluft innerhalb der undurchsichtigen Haube. Die sichere Befestigung der Haube wird durch vier kleine Schrauben am Chassis gewährleistet. Auch die wichtige Kühlung der unter dem Chassis befindlichen Motoren findet ihre Gewährleistung durch zahlreiche längliche Kühlöffnungen beiderseits der Rumpfhülle und deren Oberseite. Das Chassis sitzt auf einem sehr stabilen Kufengestell. Die hinteren Kufenbeine sind besonders verstärkt worden. Auf der linken Seite des Kufengestelles befinden sich zwei Aufnahmekerben. Diese dienen der sicheren Arretierung der Empfängerantenne, die durch einen Kunststoffschlauch geführt ist. Der Kunststoffschlauch wird in die Aufnahmekerben gedrückt und somit wird die Antenne stabil und sicher am Rumpf vorbeigeführt. Mit dieser Methode wird auch eine verbesserte Optik erreicht, da bei vielen anderen Microhelis die Empfängerantenne einfach lose am Modell runterhängt oder über den Heckausleger nach hinten geführt ist.
Das Kufengestell gewährleistet mit der Befestigung über 4 Schrauben eine sichere Aufnahme der Akkubox und dessen zwei Zellen LIPO (7,4V/1000mAh). Die Akkubox ist in ihrer Passgenauigkeit zum Flugakku perfekt umgesetzt worden. Dieser läßt sich sehr einfach in die Aufnahmebox platzieren. Der feste Sitz macht die Verwendung von zusätzlichem Klettband nicht notwendig. Selbst bei einer ruppigen Landung verrutscht der Flugakku nicht und bleibt somit in einer für die Schwerpunktlage wichtigen Position.
Das Gehäuse des Chassis besteht in der Hauptsache aus zwei verschraubten seitlichen Rumpfdeckeln. Werden diese seitlichen Gehäusedeckel abgeschraubt, offenbart sich die Technik des CFG-Airbeast dem Betrachter. Die Anordnung der beiden Motoren wurde hinter die Rotorwelle umgesetzt. Zwei Kühlrippen vor und hinter den beiden Motoren sorgen für die wichtige kühle Umluft. Die beiden Steuerservos wurden vor die Rotorwelle gesetzt. Der jeweilige Servohebel besitzt lediglich nur ein Aufnahmeloch für den entsprechenden Steuerungsarm, der die Steuerbefehle zur Taumelscheibe weitergibt. Die Einstellung für die Mittelstellung läßt sich dennoch sehr einfach vornehmen. Hierfür wird der Steuerungsarm einfach aus der Kugelpfanne gedrückt und dieser entsprechend der Gewindeverbindung durch Drehung verstellt.
Die Umsetzung der oberen und unteren Rotorblatteinheit wurde als einklappbare und bei einer Kollision wegschwenkende Einheit realisiert. Um eine Verwechslung und einen falschen Einbau der Rotorblätter bei einer Reparatur auszuschließen, wurden die oberen Rotorblätter mit dem Buchstaben A beschriftet. Die unteren Rotorblätter sind mit dem Buchstaben B markiert. Die Stabilisationsstange besitzt im Gegensatz zur Technik starrer Rotorblätter zwei Steuerungsgestänge-Einheiten. Die beiden Fliehgewichte der Stabilisationsstange sind per Gewinde aufgedreht und bedürfen der Überprüfung vor dem Start. Ein nicht fest angezogenes Fliehgewicht kann sich im Flug lösen und zu Verletzungen führen.
Bedienungsanleitung
Die Bedienungsanleitung liegt in fünf Sprachen vor (englisch, deutsch, spanisch, italienisch und französisch). Ausführliche Sicherheitsanweisungen und Bedienungshinweise werden durch zahlreiche Fotos und Grafiken dargestellt. Auch eine Umbauanleitung von Mode 2 auf Mode 1 wurde integriert. In zahlreichen Bildern wird der jeweilige Umbauschritt genau erklärt. Wichtige Tipps zur genauen Ermittlung der Schwerpunktlage, der allgemeinen Flugvorbereitung und wichtige Hilfestellungen für den Flugbetrieb sind ausführlich beschrieben. Eine für eine Reparatur wichtige Explosionszeichnung und Ersatzteilliste befindet sich am Ende der vorbildlich umgesetzten Gebrauchsanweisung.
Die 4-in-1 Einheit
Die 4-in-1 Einheit verfügt am Gehäuse zwei übereinander angeordnete Löcher. Am unteren Loch befindet sich eine Skala für die Einstellung für Gyro-Gain. Leider wurde auf eine wichtige Beschriftung an der 4-in-1 Einheit bezüglich für Gyro-Gain und Proportional verzichtet.
Über den Drehzahlsteller kann eine wichtige Korrektur der Gain-Einstellung erfolgen. Oft kommt es vor, dass ein Koaxial-Heli trotz maximaler Trimmung (Trimmhebel befindet sich auf Vollausschlag) sich über das Heck in eine Richtung dreht. Der Pilot muss nun diese Drehung zusätzlich gegensteuern. Abhilfe bringt die Stellschraube der Gyro-Gain-Einheit. Mit Hilfe eines kleinen Schlitzschraubendrehers lässt sich die ungewollte Drehung über das Heck wieder neutralisieren. Dazu ist die Stellschraube der Gyro-Gain-Einheit leicht in die entsprechende Richtung zu drehen. Leider gibt es keine einheitliche 4-in-1 Einheit, bei der diese gleichermaßen mit der Bezeichnung GAIN oder Proportional einheitlich beschriftet wird. Die Beschriftung und die Bezeichnungen variieren leider zwischen den einzelnen Herstellern. So findet je nach Hersteller für die Bezeichnung „Gain“ auch die Bezeichnung „SENSITIVE“ ihre Anwendung. Ebenso sind die Bezeichnungen für die Begrenzung des Servoausschlages ebenfalls unterschiedlich zwischen den Herstellern gewählt. In der Regel wird die Bezeichnung „Proportional“ oder ExtEvt verwendet. Über diese zweite Funktion des Drehzahlstellers lässt sich die Reaktionszeit des Koaxial-Helis beeinflussen. Wird die minimale Einstellung durch den Piloten gewählt, bedarf es eines größeren Ausschlages des Steuerknüppels, um das Modell entsprechend zu steuern. Umgekehrt verhält es sich bei entsprechender maximaler Einstellung. Der Koaxial-Heli reagiert nun bereits auf kleinste Impulse des Steuerknüppels. Diese Einstellung ist nur für erfahrene Piloten zu empfehlen.
Der Sender
Das Kunststoffgehäuse des Senders wirkt sehr robust. Ein zusätzlicher Tragebügel wurde am Gehäuse umgesetzt. Die Aufnahme der Mignonzellen erfolgt problemlos über den rückwärtigen Batterieschacht. Die Mignonzellen gehören nicht zum Lieferumfang. Der Ein- und Ausschalter und die Reverse Schalter befinden sich am unteren rechten Teil des Senders.
Eine einfache LED-Leuchte bildet die wichtige Ladezustandsanzeige der Mignonzellen. Das LED blinkt grün, wenn die Zellen eine ausreichende Spannung aufweisen. Selbiges LED blinkt rot, wenn die Spannung für den Betrieb in einen kritischen Bereich kommt. In unserer Testreihe zeigte sich das LED aber als wenig effektiv, da dieses LED bereits nach einer kurzen Betriebszeit warnend rot blinkt und dennoch die Zellen erst frisch aufgeladen waren. Hier wäre eine Ladezustandsanzeige sinnvoller, die in ihrer Umsetzung einen genaueren Bereich der Nennspannung anzeigen würde.