Für die Kabel der Querruder- und Landeklappenservos wurde auf jeder Seite ein Multiplexstecker eingeklebt. Danach konnten alle Kabel sauber verlegt und an den Empfänger (AR9000) angeschlossen werden. Nun mußten die Flächen mit den Servos ausgerüstet werden. Da die Servos aus der Unterseite hervorragen, habe ich die Oberteile der Servos demontiert und dann weiß lackiert.
Nach dem Verkabeln sollte man einen kurzen Funktionstest durchführen.
Die Klappen und Ruder werden ebenso wie beim Leitwerk mit den Fliesscharnieren befestigt. Zur Verbindung der Flächen untereinander sind zwei Aluprofile hochkannt bereits fertig eingeklebt. Gesichert werden diese durch Schrauben, die in entsprechende Aussparungen greifen. Für diese sind wie für die Schrauben der Streben schon entsprechende Gewindeeinsätze eingesetzt. Nach dem Einbau des Akkuhalters konnte dann das Modell (dank des Wetters nur im Hausflur...) das erste Mal komplett zusammengebaut werden.
Der Bereich des Schwerpunktes wird in der Anleitung von 70mm bis 95mm hinter der Nasenleiste angegeben. Ich kam ohne weiteres Gewicht auf 90mm, durch Erfahrungen mit der alten Piper habe ich es erst mal so gelassen. Am Tag des Erstfluges war auch die zweite Piper in unserem Verein fertig geworden, so daß erst mal ein paar Bilder gemacht wurden.
Nun sollte es losgehen, also noch mal alle Ruder kontrolliert (ob sie auch richtig rum laufen...) und dann Vollgas. Die Piper ließ sich sehr leicht mit dem Seitenruder in der Richtung halten, nach dem Nachlassen des Höhenruders nahm sie recht schnell das Leitwerk hoch und fünf Meter weiter konnte dann mit leichtem Höhenruderausschlag abgehoben werden. Danach erstmal auf Sicherheitshöhe und die ersten Kurven fliegen ... nun ja, flog sich halt wie ein Hochdecker.
Einzig der Strömungsabriß kam sehr schlagartig, dabei kippte sie über eine Fläche weg. Nach fünf Minuten wurde dann die Landung eingeleitet, noch ohne Landeklappen. Mit Schleppgas konnte man sie sehr schön an die Wiese ranziehen und dann aufsetzen lassen. Die zweite Piper absolvierte dann ebenfalls erfolgreich den Erstflug, so dass ich danach den zweiten Flug machen konnte. Dabei habe ich es dann etwas übertrieben und bin zu tief mit zuwenig Fahrt mit dem Wind zu eng gekurvt. Resultat war der Strömungsabriß mit nachfolgendem satten, kurzen Ton. Leider wurde der Rumpf dabei recht stark bis ins Leitwerk hinein beschädigt worden, so daß es praktisch ein Totalschaden war.
Hier gibt es ein Video des Fluges: http://www.rcline.tv/video/1112
Da wollte mein Vereinskollege mich dann nicht im Regen stehen lassen und hat kurzerhand seine Piper beim Starten auch stark deformiert.
Kurzentschlossen haben wir dann ein paar Tage später wieder beim himmlischen Höllein eine Bestellung aufgegeben ;-) Die zweite Auflage habe ich im Prinzip genauso aufgebaut wie die Erste. Einzig ein neuer Regler (jetzt ein Hyperion 80A) und ein Emcotec SafetyPowerSwitch wurden eingebaut. Den Schwerpunkt habe ich noch ein paar Millimeter nach vorne (85mm) gelegt und nach den Erfahrungen des dritten Piperpiloten die Ausschläge der Querruder gegenüber den Bauplanangaben vergrößert. Als Differenzierung sind 50% eingestellt. Wegen der doch recht holprigen Wiese bei uns habe ich noch die Räder gegen solche mit 100mm Durchmesser gewechselt. Nun konnte also der zweite Erstflug erfolgen, wie üblich erstmal ein paar Bilder:
Der Start war dann auch keine Überraschung mehr, sauber hob das Modell ab und wurde dann wieder auf Sicherheitshöhe den üblichen Tests unterzogen. Es zeigte sich keine Änderung gegenüber der ersten Auflage. Zum Landen fahre ich die Klappen auf ca. 20-25° aus, eine Beimischung von Tiefe habe ich nicht programmiert. Wenn das Modell die überschüssige Fahrt abgebaut hat, ist praktisch keine zusätzliche Tiefe erforderlich. Bei Vollauschlag der Klappen kann man sehr steil reinkommen, wichtig ist hierbei allerdings immer noch genügend Fahrt beizubehalten. Mit Schleppgas kann man die Piper sehr schön bis zur Landepiste ranziehen und dann ausschweben lassen. Bei Starten sind die Klappen ebenfalls gut zu gebrauchen, schon nach recht kurzer Rollstrecke kann man die Piper in die Luft befördern. Nach nun einigen Flügen kann ich sagen, daß diese Ausgabe einer Piper sehr viel Vergnügen bereitet und ein netter Kontrast zum sonstigen gelben „Pipereinerlei“ ist. Das Preisleistungsverhältnis empfinde ich bei diesem Baukasten als sehr gut.
Pro
- attraktives Design
- gute Bausatzausführung
- Sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis
- komplette Ausstattung für Elektro- oder Verbrennerflug
Contra
- Frontscheibe könnte stabiler ausgeführt werden
- Fahrwerk sehr stabil, dadurch keine Federung
- Gabelköpfe aus Plastik brechen sehr schnell
Technische Daten: (bis auf Gewicht alles Herstellerangaben)
- Spannweite 2057mm
- Flächeninhalt 58,1dm
- Länge 1289mm
- Gewicht mit RC-Ausrüstung ohne Akku 3279gr
- Abfluggewicht mit 4S/4000mAh 3747gr
Bezug: Fachhandel ( z.B. www.hoellein.de )
Videobeitrag: