Im Test - Mit dem Micro-Heli im Außenflug
Wer einen Micro-Heli sein Eigen nennt, stellt sich irgendwann die Frage, ob dieser auch im Außenbereich einsetzbar ist. Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben einen Micro-Heli im Außenbereich getestet.
Die kleinen Micro-Helis sind für den Indoorbereich konzipiert, dies muß allerdings nicht eine Hauptdomain dieser kleinen Helis sein. In unseren Testflügen im Außenbereich kam der Micro-Heli „Bell 47G“ von Graupner zum Einsatz. Ein typischer Micro-Heli, der eigentlich für den Indoorbereich konzipiert wurde.
Die Testflüge
Zuerst wurde ein Trimmflug in einem geschlossenen Raum durchgeführt, um die Bell absolut auszutrimmen. Nach der passenden Wetterlage am gleichen Tag unseres Trimmfluges, sollte bei geringem Wind der erste Außeneinsatz folgen.
Was lag näher, als die Bell in einer Gartenanlage zu testen. Beginnend mit dem Start von einer Terasse, steuerte ich die Bell in den inneren Gartenbereich. Bäume und Sträucher machten den ersten Flug im Garten für mich interessant, aber für einen ersten Außen-Einsatz durchaus schwierig. Zuerst steuerte ich die Bell behutsam in Bodennähe, um mich erstmal an die Räumlichkeiten des Gartens zu gewöhnen, denn Hinternisse wie Sträucher oder Bäume müssen umflogen werden, oder man hält den entsprechenden Abstand. Die Bell lag ruhig in der Luft, dennoch musste ich durch den doch spürbaren leichten Wind entsprechend gegensteuern. An einem Austrimmen ist nicht zu denken, dennoch lässt sich die Bell sicher steuern. Beim zweiten Testflug im Garten sollte mich ein kleiner Windstoß erstmal in einen kleinen Baum zwingen, ohne Schaden an der Bell zu nehmen.
Bei einem dritten Testflug an diesem Tag ging ich nun im Garten auf Höhe, um so Obstbäume und Sträucher am Boden zu umgehen. In einer Höhe von ca. 10 Meter flog ich erstmal Kreise, um mich an die Höhe zu gewöhnen. |
Bei leichtem Wind ist die Bell auch in dieser Höhe stabil zu fliegen. Eine sichere Landung folgte dem zweiminütigen Testflug – ich war zufrieden. Ein Außenflug war also bei leichtem Wind möglich.
Bei sehr schönem Wetter, sollten ein Tag später noch ein paar Testflüge folgen. Der Wind hatte sich verstärkt und die Bell hob nur unter Mühe von der Terasse ab. Die Bell war nun nur mit Mühe zu bändigen. An diesen stärkeren Wind war eine Gewöhnung erstmal mühsam. Immer wieder setzte ich die Bell auf dem Rasen ab und startete noch mal von der Terasse. Die Bell wurde bereits in geringer Höhe vom Wind abgetrieben und ich musste mächtig gegensteuern. Als der Wind eine kurze Zeit nachließ startete ich durch, um auf Höhe zu kommen. Die Bell war nur mit viel Mühe steuerbar. Als der Wind wieder auffrischte trieb die Bell erstmalig fast unkrontrolliert ab, an einer Fortführung von Außenflügen war bei diesem Wind nicht mehr zu denken. Hier kam die Bell für Außenflüge an ihre maximalen Grenzen.
Fazit:
Micro-Helis sind durchaus bei Windstille oder leichtem Wind im Außenbereich stabil steuerbar. Bei diesen Windverhältnissen stellt sich auch der Spaßfaktor ein. Um wie bei unseren Testflügen die erschwerten Bedingungen von Hinternissen gänzlich aus dem Weg zu gehen, ist ein vernünftiger Außenflug nur auf dem Modellflugplatz von Sinn.
Flüge im heimischen Garten oder Parkanlagen sollte man gänzlich vermeiden, gerade um sich oder andere Personen nicht zu gefährden. Ein Micro-Heli ist aus diesem Gesichtspunkt nicht als Spielzeug zu betrachten. Bei stärkerem Wind ist die Bell nicht sicher steuerbar, von einem Außenflug unter solchen Bedingungen ist dringend abzuraten. Ein Flug im Außenbereich hat nur Sinn im Rahmen einer Modellflugversicherung und Mitgliedschaft in einem Modellflugverein und wenn entsprechende leichte Windverhältnisse vorherrschen. |